TSV Reisebericht Fulda-Radweg R1
27.6. Anreisetag mit dem ICE 372 von KA nach Fulda. Siegfried musste die 8 köpfige TSV-Radgruppe teilen, da nicht genügend Radstellplätze in den Zügen zur Verfügung standen. Die Unterbringung der Räder in den dafür vorgesehenen Halterungen im Radabteil stellte uns und das Zugpersonal vor große Herausforderungen, da der Platz mehr als beengt war. Die 1. Gruppe startete um 10 Uhr vom KA Hbf., die 2. Gruppe eine Stunde später. Nach knapp 2 Std. erreichten wir Fulda, wo unsere 1. Übernachtung im Hotel am Schloß war. Nachdem die 2. Gruppe eingetroffen war, unternahmen wir noch am frühen Nachmittag einen kleinen Spaziergang. Otto führte uns zu einem am Fluss gelegenen Biergarten (Wiesenmühle), wo wir das selbst gebraute Bier probieren konnten, was sehr lecker schmeckte. Nach dem Abendessen im Wirsthaus „Schwarzer Hahn“, hier saßen wir eingerahmt zwischen alten Bildern und Antiquitäten, unternahmen wir noch einen kleinen Stadtrundgang. Walter führte uns an Hand des historischen Stadtplans durch die alte Domstadt mit ihrem schönen Barockviertel und den vielen Kirchen.
Am 2. Tag ging es pünktlich um 9:30 auf die erste Etappe unserer Radtour, die uns von Fulda nach Bad Hersfeld führte. Die knapp 60 km entlang des Flusslaufs durch landschaftlich eindrucksvolle Teile des Fuldatals, auf teils hügeligen Wegen entlang von Wiesen u. Feldern, war wunderschön. Otto hatte uns ein ruhiges Quartier hoch über Bad Hersfeld ausgesucht. Der sehr steile Anstieg verlangte von den drei „Bio-Radlern“ Gertrud, Walter und Uwe nochmals alles ab. Am Abend marschierten wir zu Fuß, bis auf unsere zwei Senioren die mit dem Taxi fuhren, in die Stadt zum Abendessen beim Italiener (I Quattro Mori). Danach gab es noch ein Schleckeis und eine kleine Stadtbesichtigung der Kur- u. Festspielstadt Bad Hersfeld, ehe es wieder bergauf in unsere Unterkunft ging
Am 3. Tag fuhren wir von Bad Hersfeld nach Melsungen. Die rund 60 km führten uns durch Naturschutzgebiete mit herrlichen Aussichten auf das Fuldatal. Vorbei an der historischen Eisenbahnstadt Bebra, in die romantische Fachwerkstadt Rotenburg a.d. Fulda. An diesem Nachmittag erwartete uns noch eine ganz besondere Attraktion, nämlich eine Fulda Querung mit einer Fahrradseilbahn (Beiseförth/Binsförth ) die uns körperlich alles abverlangte. In einem kleinen Metallkorb mit Handkurbeln betrieben, kurbelten wir uns in kleinen Gruppen mit bis zu 3 Personen samt Räder, frei schwebend, über die an der Stelle ca. 50 m breite Fulda, nur angetrieben mit Arm-Muskelkraft. Beinahe wäre es noch zu einem verhängnisvollen Unfall gekommen, eins unserer Fahrräder hatte sich verselbständigt und drohte in die Fulda zustürzen, was gerade noch verhindert werden konnte. Grund dafür war, dass die Vorgängermannschaft die Türen nicht ordnungsgemäß verriegelt haben. Nach diesem Abenteuer setzten wir unsere Fahrt fort, vorbei an von Vögel bevölkerten Biotopen, weiter am Zisterzienserinnenkloster Haydau (bei Morschen). Otto hatte zum Schluss der Tagestour noch eine kleine Bergwertung für uns parat, es ging wieder sakrisch hoch in luftige Höhen zum „Hotel Sonnenhof“ oberhalb von Melsungen. Zur Stärkung nach den Strapazen gab es im Restaurant Balkan, welches ganz in der Nähe unseres Hotels lag, natürlich einen Balkanspieß. Zur Verdauung des fleischlastigen Essens unternahmen wir noch einen kleinen Abendspaziergang. Wir schauten uns die wunderschönen Fachwerkhäuser der Stadt an, hier soll unteranderem auch eines der schönsten Fachwerkhäuser Deutschlands stehen.
Der 4. Tag, unser vermeintlich letzter Rad Tag, fing früh morgens mit Regenschauer an. Aber pünktlich zur gewohnten Abfahrtszeit ließ der Regen nach, sodass wir starten konnten. Die letzte Route war eine Flach-Etappe, sie führte durch herrliche Landschaften von Wiesen u. Feldern, besonders erwähnenswert ist die „Fuldaschleife“ bei Büchenwerra. Unterwegs mussten wir des Öfteren kurz unterstehen, da der Regen immer wieder einsetzte. Nach ca. 67 km erreichten wir Hann. Münden. Unser Übernachtungsquartier „Alte Rathausschenke“ lag dieses Mal direkt im Stadtzentrum und was noch besser war, in unmittelbarer Nähe des Ratsbrauhauses. Hier haben wir auch das Abendessen eingenommen. Dazu gab es selbstgebrautes Bier in vier Varianten, von Hell bis Dunkel angepriesen als „Schwarze Medizin“ wo Dr. Eisenbart Pate stand. Gestärkt machten wir uns auf die Erkundungstour durch die mittelalterliche Dreiflüssestadt. Hier steht auch eine Gedenktafel mit dem Spruch „Wo Werra und Fulda sich küssen Sie ihre Namen büssen müssen“. Ab hier nimmt der Fluß als Weser seinen Lauf über 452 km bis zur Nordsee.
Am 5 Tag stand die Rückreise nach KA an. Die 1. Gruppe mit Gertrud, Walter, Otto und Siegfried musste die Heimreise schon um 9:36 Uhr im überfüllten Regionalzug von Hann. Münden nach Kassel-Wilhelmshöhe antreten, um von da aus mit dem ICE nach KA Hbf. weiterzufahren. Die 2. Gruppe Jutta, Gunther, Petra u. Uwe sollten rund 4 Std. später von gleicher Stelle die Heimreise antreten. Kurzfristig haben wir uns entschieden den Weg von hier zum Fernbahnhof Kassel mit dem Fahrrad zurückzulegen. Im Nachhinein war es eine gute Entscheidung, denn der vorgesehene Regionalzug um 13:36 Uhr ist auf Grund von Personalmangel ausgefallen. So konnten wir die schöne Radstrecke nochmals bei trockenem Wetter genießen. Die knapp über 30 km haben wir gemütlich in ca. 2 Std. zurückgelegt. In Kassel angekommen, hatten wir noch Zeit das Stadtzentrum und die Grimmwelt mit ihrer Aussichtsplattform anzuschauen, von da aus hatten wir einen schönen Blick auf die Stadt, ehe wir zum Bf. Wilhelmshöhe hochradelten. Unser Zug (ICE 373) fuhr um 14:37 Uhr Richtung KA-Hbf. wo wir gegen 18 Uhr ankamen, von da aus ging es dann die letzten 10 km hoch in die Bergdörfer.
Danke an unsere beiden Organisatoren Siegfried und Otto für die gelungene und schöne Fluss-Radtour entlang der Fulda, durch einzigartige Naturlandschaften und vorbei an romantischen Fachwerk-Kulissen.
TSV Aktivgruppe